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Aufbruch ins Abenteuer Sardinien


Wien, 27. April 2021

Die Taschen gepackt. Alles am Abend zuvor in die Garage gebracht, bereit zum Aufsatteln. Der Himmel grau in grau, maximal 10 Grad erwarten uns. Auf unserer ersten Etappe nach Kärnten würde es kälter werden. Alles anziehen, was geht. Snoopy voll beladen, Seitenkoffer und zwei Taschen übereinander auf dem Gepäckträger.


Wir frieren. Auf dem Packsattel hat es nur 3 Grad und der Regen peitscht uns ins Gesicht. Ein kurzer Stopp zum Aufwärmen an der Tankstelle. Wir dürfen im Eingang stehen und unsere Leberkässemmel essen. Drinnen dürfen wir nicht bleiben. Corona. Nur weg.


Kurz vor Velden hört der Regen auf. Der Wörthersee liegt düster zwischen den Bergen. So kennen wir ihn gar nicht. Das Hotel ist leer. Wir bestellen eine Pizza, drehen die Heizung im Zimmer voll auf, eine heiße Dusche und ausruhen. Morgen haben wir eine lange Tour vor uns. Auf der Autobahn direkt bis Livorno. Zur Fähre. Keine Zeit für gemütliche Tour durch die Toskana. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein.


Eiskalt ist es am nächsten Morgen. Wir fahren Richtung Tarvis zur Grenze nach Italien. Alle Unterlagen, Zertifikate, Testergebnisse doppelt ausgedruckt, eingescannt und gescreenshotted dabei.


Ein Schild – ITALIEN.

War das die Grenze? Da war ja keiner? Sind wir schon drüben?

Wir fahren. Der Fluss in eisigem Türkis, so bezeichnend für das Kanaltal, schlängelt sich neben uns durch die Berge. Die Sonne kommt heraus. Wir sind drüben. Die nächste Raststätte gehört uns.



Bombolone alla Crema und Caffee. Selbst an der einfachsten Tankstelle in Italien schmeckt der Kaffee himmlisch. Wir gönnen uns ein Panini mit Schinken und Artischocken und genießen die Sonne. Wir liegen gut in der Zeit. Die Fähre ab Livorno geht um 22:00 Uhr.


LKW Kolonnen schieben sich über die Autobahn. Es werden immer mehr. Wir nähern uns Florenz und es beginnt wieder zu Regnen. Aber ab hier folgt ein Tunnel nach dem nächsten, daher kommen wir relativ trocken durch. Weiter Richtung Pisa und Livorno.


Livorno Hafen

Wir drehen ein paar Runden. Es ist erst 18:30 Uhr. An der Zufahrt ist die Schranke unten. Die nette Dame sagt uns, sie darf uns erst ab 20:00 Uhr auf das Gelände lassen. Wir könnten aber außen herum fahren und uns dort anstellen. Aber es ist wenig los.

Wir schauen etwas ratlos. Die Fähre ist da. Wollen wir da rumstehen?

Sie hat erbarmen mit uns Motorradfahrern (mit dem Auto passiert einem so etwas nie). Wir dürfen Snoopy bei ihr stehen lassen. Nur 10 Minuten zu Fuß entfernt ist die Altstadt, wo seit 2 Tagen die Lokale wieder geöffnet haben. Ein Traum. Sogar die Sonne zeigt sich wieder. Raus aus den Regenklamotten.


Der erste Restaurantbesuch seit 6 Monaten. Nie haben Calamari Fritti so fantastisch geschmeckt. Wir sitzen auf der Terrasse am Wasser, im Hintergrund wartet unsere Fähre, und genießen den Abend.



RESTAURANT TIPP:

Stuzzicheria di Mare in Venezia



Abfahrt

An der ersten Kontrolle sind wir direkt mal vorbei gefahren. Wenn keiner ansteht, weiß man gar nicht wo man hin muss ;). Aber jetzt. Fieber messen, Sardegna Sicura, Ticket, Testergebnis. Scans am Handy reichen aus. Mit Snoopy auf die Rampe, an der Seite dürfen wir uns hinstellen. Die Fähre ist leer. Nur LKWs an Bord. Wir suchen »Silvester«. Bei Moby steht alles im Zeichen von Bugs Bunny, Tweety und Co. Und Silvester wartet an der Rezeption. Nach ein paar Irrwegen endlich angekommen. Die Kabine ist sauber, das »Badezimmer« erinnert Vicki an die Crewkabinen aus ihrer Schiffszeit. Für eine Nacht ist es ok.




Ankunft

Wir haben das Tweetyfrühstück gebucht. Ankunft der Fähre ist für 07:00 Uhr in Olbia geplant. Um 06:00 Uhr soll man die Kabine verlassen. Wir stellen den Wecker auf 05:00 Uhr. Alles schläft. 05:30 Uhr – das Restaurant ist geschlossen. Wie soll das gehen? Um 05:45 Uhr wird geöffnet. Wir trinken unseren Kaffee und essen schnell das Gebäck mit Marmelade. Taschen aus der Kabine holen und oben warten. An Deck genießen wir die frische Luft. Sonnenaufgang. Wir fühlen uns wie im Traum. Können nicht glauben, dass wir gleich dort sein werden.



Die Insel taucht vor uns auf. Es regnet. Na bravo. Sardinien begrüßt uns mit Wasser, wie aus Kübeln. Wir gehen in die Garage zu Snoopy und ziehen wieder das Regenzeug an. Raus aus der Fähre, wieder Fieber messen, wieder Test herzeigen und um 07:30 Uhr sind wir auf dem Weg nach Süden.



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Vicki & Gerry, Sardinien

Wer schreibt hier?

Wir sind Vicki und Gerry aus Wien und haben 2022 beschlossen, unseren Traum auf Sardinien zu leben. Hier haben wir wieder zu uns selbst gefunden, unsere Sinne geschärft und eine neue Perspektive auf das Leben gewonnen. Unser Ziel ist es, die Kraft der sardischen Lebensweise mit dir zu teilen – damit auch du von den Geheimnissen der Hundertjährigen profitieren kannst.

Vicki arbeitet als Reiseleiterin vor Ort und begleitet jeden Sommer Reisegruppen und zeigt ihnen den Nord-Osten Sardiniens. Die Winterpause nutzt sie, um an ihren Buchprojekten zu arbeiten und zu schreiben.

Gerry ist als Skipper tätig, arbeitet für verschiedene Anbieter vor Ort und bietet auch eigene kleine exklusive Touren im Tavolara Archipel an. Im Winter werden zahlreiche neue Rezepte ausprobiert und Klassiker verfeinert, denn neben dem Meer, ist die Küche sein Revier. 

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